Vor ein paar Tagen kam ich mit dem Auto gerade vom Studio nach Hause. Meine Töchter – 10 und 8 Jahre alt – stürzten auf mich zu und machten mir das Angebot, mein Auto zu waschen und zu polieren. Außen und innen würde es 2 Euro kosten. Der Unternehmergeist ist geweckt, dachte ich mal wieder und lachte. Es ist noch zu früh, mit ihnen konkret über das Unternehmen zu sprechen, aber über solche spielerischen Unternehmungen kommen wir oft auch schon in unternehmerische Verbindung, ich berate sie dann und wir haben viel Spaß dabei.
Eigentlich, so dachte ich mir, als ich ins Haus ging, ist das der Kern aller Unternehmen: Sie entstehen immer durch Interaktion von Menschen, die sich verbinden über Gemeinsamkeiten wie z.B. Kundenprobleme oder Kundenaufträge. Wenn wir alle am gleichen Problem arbeiten und Spaß daran haben, die Nuss zu knacken, dann verbinden wir uns über das Projekt und im Rahmen des Unternehmens, wie wir das ohne Projekt und Unternehmen nie könnten. Und das ist viel wichtiger als alle Zahlen am Ende. Die sind vielmehr der angenehme Nebeneffekt, der daraus erfolgt. Unternehmen leisten mehr als ein Ergebnis, sie bieten ein Erlebnis, da geht es vor allem um Menschen, nicht um Projekte. Die sind nur die Brücken, um die Menschen in Kontakt zu bringen.
Ich setzte mich und machte mir Musik. Wenn Unternehmen solche sozialen Gebilde sind, dann sollten sich die Senior-/Junior-Gespanne in unseren Familienunternehmen auch als solche begreifen, die miteinander in Verbindung kommen müssen. Und was die beiden dann verbindet, das ist ihr Produkt – aber Achtung, dieses Produkt ist nichts anderes als Ihr Unternehmen! Wenn das gelingt, dann kann es richtig Spaß machen. Wenn nicht, dann arbeiten beide nur nebeneinander oder gar gegeneinander, und die Unternehmensnachfolge kann zum echten Problem werden.