Datenschutzeinstellungen

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.

Wenn Sie unter 16 Jahre alt sind und Ihre Zustimmung zu freiwilligen Diensten geben möchten, müssen Sie Ihre Erziehungsberechtigten um Erlaubnis bitten.

Wir verwenden Cookies und andere Technologien auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern. Personenbezogene Daten können verarbeitet werden (z. B. IP-Adressen), z. B. für personalisierte Anzeigen und Inhalte oder Anzeigen- und Inhaltsmessung. Weitere Informationen über die Verwendung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können Ihre Auswahl jederzeit unter Einstellungen widerrufen oder anpassen.

Alle Akzeptieren Speichern
15
Unternehmenssinn: To make people happy! Mein Unternehmer-Talk mit Eddie.
18.08.2020
Timo Kaapke

Wir Unternehmer können den Unternehmenssinn im Tagesgeschäft schon mal aus den Augen verlieren. Nun habe ich mir ja vor kurzem in Cloppenburg ein neues Studio eingerichtet, in dem ich Unternehmer zum Sparring empfange. Und da steht in einem Regal ein bemaltes Skateboard, das mich immer wieder daran erinnert. Auf dem Board steht mein Claim Frohes schaffen! Manchmal sprechen mich Klienten darauf an und ich erzähle ihnen dann gerne die Story, die hinter diesem Skateboard steckt.

Timeout in Venice Beach

Die Geschichte beginnt dann mit den Auszeiten, die ich mir immer mal wieder von meinem Unternehmen nehme – meine Ichzeiten. Wie mir der Blickwechsel bei diesen kleinen Timeouts hilft, meinen Laden aus einer anderen Perspektive zu sehen und mich auch wieder auf den Unternehmenssinn zu fokussieren.

Vor ein paar Jahren habe ich mir nun mehrmals so ein Timeout in Kalifornien genommen, in Venice Beach. Das ist der etwa 4,5 km lange Pazifikstrand von Venice, einem Stadtteil von Los Angeles. Wegen des sagenhaften Wetters ist am Strand und an der von Souvenir- und Verkaufsständen gesäumten Strandpromenade, dem Ocean Front Walk, das ganze Jahr über immer eine Menge los.

Für mich ist das der absolute Place to be: Immer Sonne, die Luft ist so eine Mischung aus Pazifikbrise und Marihuana – man hat gleich gute Laune. Ich habe noch nie einen Ort gesehen, wo so viele Gegensätze aufeinander treffen: Penner, Junkies, schicke Frauen und schicke Männer, Normalos, Verrückte, so ziemlich alle Nationalitäten, Millionäre und solche, die so tun als wären sie welche – sie gehen alle entspannt miteinander um, jeder lässt den anderen einfach so sein wie er ist.

Wenn ich da nur 10 Minuten flaniere, hab ich drei tolle Gespräche mit irgendwelchen Leuten. Und so bin ich auch auf Eddie de la Barca gestoßen.

Einmal so ...

An einem Tag schlenderte ich nämlich den Ocean Front Walk entlang auf der Suche nach Souvenirs. Auf der linken Seite, da war die Häuserzeile mit den ganzen Restaurants, Eisbuden und Souvenirshops, auf der rechten war ein Flohmarkt mit fahrenden Händlern. An einer Stelle war links ein Geschäft mit industriell hergestellten, bemalten Skateboards ...

.. und einmal so

... und direkt gegenüber rechts der Stand von Eddie, einem Street Art-Künstler, der auch Skateboards im Angebot hatte – aber jedes war ein von ihm gemaltes Unikat.

Da ging ich doch lieber zu Eddie und sprach ihn an. Er fand es interessant, dass ich aus Deutschland kam, und wir sprachen eine Stunde über Gott und die Welt. Er fragte mich, was ich so mache, und ich erzählte ihm von meinem Unternehmen, dass auch Art-Direktoren in meinem Team sind und dass das, was wir machen trotzdem nichts mit Kunst zu tun hat. Und dass ich eigentlich ein schlechter Kunde für ihn sei, weil ich mit Kunst gar nicht viel anfangen kann.

Kein leichtes Leben

Irgendwann sagte ich zu ihm: „Du bist ja auch selbstständig. Wie läuft denn dein Business?“ Und so entwickelte sich unser Gespräch auf einmal zu einem Dialog von Unternehmer zu Unternehmer.

Er erzählte mir, dass er in einem Van lebte und den Wagen, der eh nicht mehr besonders gut fuhr, jeden Abend von einer Straßenseite zur andern fuhr, damit er nicht abgeschleppt wurde. Und dass er jeden Morgen seine Klapptische, den Sonnenschirm und seine Kunstwerke aufbaute, auf Kunden wartete und gleichzeitig an neuen Sachen arbeitete: bemalten ausrangierten Skate- oder Surfboards, die er den Jugendlichen vor Ort abkaufte, oder Gitarren oder auch Bildern auf Leinwand.

Ich verstand, dass es kein leichtes Leben war, er krebste am Minimum herum, und wenn ein Käufer mit Karte zahlen wollte, dann musste er ablehnen, weil er gar kein Konto hatte.

Dieses Gespräch aber fand er offensichtlich toll, weil er sich selbst bisher gar nicht als Unternehmer betrachtet hatte. Und nachdem er so von sich erzählt hatte, fragte er mich: „Und warum hast du dich selbstständig gemacht?“

Gespräch über den Unternehmenssinn

Ich erzählte ihm, dass ich mich genau das vor einiger Zeit auch gefragt hatte und deswegen begonnen hatte, mir meinen Unternehmenssinn wieder bewusst zu machen. Und dass ich, damit ich ihn nie mehr vergesse, für mich einen Claim entwickelt hatte, der genau die Kombination von Erlebnis und Ergebnis, von Abenteuerlust und Gestaltungsfreude beinhaltete, die ich mir mit meinem Unternehmen und meinen Mitarbeitern und meinen Lieferanten und Kunden gestalten wollte: FROHES SCHAFFEN!

Das gefiel ihm, und er meinte, dass sein Unternehmenssinn eigentlich auch mit diesem Claim zu tun hätte: „Ich möchte den Menschen ein Lächeln schenken. Wenn sie meine Bilder sehen, sollen sie fröhlich sein. I want to make them happy!

Ich kaufte ihm zwei Skateboards ab, wir verabschiedeten uns herzlich, tauschten Kontaktdaten aus, und ich machte mich wieder auf. Als ich später den Ocean Front Walk mit dem Fahrrad entlang fuhr und im Kopfhörer Good Vibrations von den Beach Boys hörte, dachte ich über das nach, was er mir erzählt hatte.

Eddie wollte eigentlich das gleiche wie ich: Menschen glücklich machen. Er machte es mit Kunst, ich machte es mit anderen Sachen. Egal, wie viele Mitarbeiter du hast, in welchem Business oder in welchem Land du bist, überlegte ich, ob du ein Straßenkünstler bist oder Mittelständler oder noch größer, eigentlich wollten wir doch alle das gleiche, und das verband uns. 

In Verbindung

Drei Tage später bekam ich über Facebook eine Nachricht von ihm, ich sollte doch mal wieder runter zum Ocean Front Walk kommen, er hätte eine Überraschung für mich. Und was für eine Überraschung das war: Er hatte für mich dieses Skateboard mit meinem FROHES SCHAFFEN gestaltet.

Wir sind bis heute über Social Media befreundet und immer mal in Kontakt, und wenn ich mal wieder in Venice Beach bin, werde ich ihn bestimmt wieder besuchen. Und sein Skateboard erinnert mich und meine Besucher in meinem Studio an ihn und verbindet mich mit ihm, so wie es auch unser so ähnlicher Unternehmenssinn tut:

To make people happy und …

Frohes schaffen!
Timo Kaapke

Foto von Timo Kaapke

Führen Sie sich schon selbst bewusst oder fühlen Sie sich noch getrieben?

Das wohl größte Privileg von uns Unternehmern ist: Gestaltungsfreiheit. Wir sind zwar nicht unabhängig, aber wir können uns maximal selbst führen. Wie bewusst gelingt Ihnen das schon? Entdecken Sie mein Unternehmer-Sparring, um Ihre Selbstführung bewusster denn je zu gestalten.

Starten Sie durch!
Kommentare
Ihre Meinung interessiert mich. Ich freue mich auf Ihren Kommentar!
Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert
Sascha Tebben schreibt:
Das ist eine sehr inspirierende Geschichte und ein wirklich toller Claim!
26.08.2020
Antworten
News
letter
Impulse von Unternehmer zu Unternehmer, direkt in Ihr Postfach – jetzt kostenlos abonnieren: