Seitdem ist das Ehepaar auch ein Unternehmerpaar. Ich finde, wir haben einen sehr guten Weg für uns gefunden, Arbeit und Ehe und Familie auszutarieren. Wir reden zu Hause auch über die Firma, aber wir halten das möglichst minimal, um uns und auch insbesondere unseren Kindern nicht das Gefühl zu geben, dass unser Zuhause das zweite KAAPKEHAUS ist.
Die Gefahr, zu sehr in der Manager- und Fachkraft-Rolle und zu wenig in der Unternehmer-Rolle zu arbeiten, habe ich auch durch die Zusammenarbeit mit meiner Frau reduzieren können. Wir sind ein Unternehmerehepaar, in dem ich mehr in der Unternehmer-Rolle bin und sie mehr in Fachkraft- und Managerinnen-Rollen aktiv ist. Da ergänzen wir uns optimal.
Aber natürlich tausche ich mich mit ihr auch darüber hinaus über unternehmerische Entscheidungen aus. Da ist mir ist ihr Rat total wichtig. Wenn der Unternehmer in mir durchgeht, dann kann das schon mal ein bisschen größenwahnsinnige Züge annehmen, und dann erdet sie mich.
Außerdem reflektiert sie bei allen unternehmerischen Entscheidungen auch mehr als ich, was die nicht nur für unsere Firma, sondern auch für unsere Familie und für uns als Paar bedeuten.
Als ich begann, über diesen Blogtext nachzudenken, lag ich auf dem Sofa und hörte I saw her standing there von den Beatles, unseren Ehrentanz-Song bei unserer Hochzeit, und ich war voller Dankbarkeit.
Ohne sie, dachte ich, wäre ich schon längst tot oder verrückt oder pleite oder alles zusammen. Ich weiß aus Gesprächen mit anderen UnternehmerInnen, wie viele das Problem haben, dass sich ihre Ehepartner abends gar nicht dafür interessieren oder nachvollziehen können, was sie tagsüber im Unternehmen gemacht haben. Die fühlen sich oft richtig einsam.
Wir beide haben das große Glück, dass wir uns gefunden haben. Meine Frau ist für mich eine Riesenbereicherung und ich bin stolz darauf, dass ich mit ihr nicht nur gut leben, sondern auch gut arbeiten kann. Danke, Sandra!