Es heißt für mich auch, dass ich noch bewusster in die Unternehmer-Rolle hineingehe und am Unternehmen arbeite, so wie ein Kind, das mit Lego etwas baut und es mit kindlicher Spielfreude und mit Entdeckergeist ständig weiterentwickelt. Das Kind im Unternehmer bedeutet für mich auch, keine Angst zu haben – so wie ein Kind beim Skifahren, das wegen seiner geringeren Fallhöhe ganz unbekümmert ist. Unsere Fallhöhe als Unternehmen ist nach 21 Jahren schließlich längst nicht mehr so extrem wie damals, als ich mich selbstständig gemacht habe.
Es geht nicht darum, dass das Kind in mir die Leitung übernimmt, sondern dass ein gutes Team entsteht – ein wenig so wie bei einer Nachfolge, in der ich Senioren und Junioren oft coache: Sie erkennen schließlich, dass sie ein Team werden müssen, das auf unternehmerischer Augenhöhe miteinander kommuniziert. Ähnlich wie bei denen habe ich immer den erfahrenen Unternehmer in mir, der seit 21 Jahren erfolgreich ist, und spüre gleichzeitig das Kind in mir; das neugierig ist, das die Welt verändern will. Es ist da so eine Art von permanentem Senior-Junior-Dialog in mir, und daraus entsteht immer wieder die nächste Generation von mir selbst.
Erwachsen zu werden, das bedeutet für mich also nicht nur, vernünftig zu werden, sondern gleichzeitig so unternehmungslustig wie ein Kind zu bleiben. Unternehmungslust, das ist für mich Gegenprogramm zum reinen Vernünftigsein. Das bedeutet für mich nicht Unvernunft – sondern dass ich auch die nächsten 21 Jahre neugierig und in Bewegung und abenteuerlustig bleibe, voller Unternehmer-Lust – oder, wie es in einem der Songs aus dem Aerosmith-Album heißt, voller Young Lust!
Und wie erhalten Sie sich als Unternehmer Ihre Unternehmungslust? Schreiben Sie mir doch mal darüber. Aber vor allem: Sprechen Sie andere Unternehmer darauf an und tauschen sich mit ihnen darüber aus!
Frohes schaffen
und keep on burning!
Timo Kaapke