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Unternehmens­nachfolge: Chancen ohne Ende. – So gelingt Mittelständlern die Stabübergabe.
17.04.2020
Timo Kaapke

„Sie können froh sein, dass Ihre Unternehmensnachfolge bestens geklärt ist. Ihr Sohn steht doch schon bereit!“ Als ich das letzte Woche bei einem Video-Call zu einem mittelständischen Unternehmer sagte, schüttelte er zweifelnd den Kopf. Dabei hatte er die ganze Zeit vorher etwas müde und uninspiriert gewirkt, als sei ihm alles zu viel geworden. Deswegen war das Gespräch auch auf das Thema Unternehmensnachfolge gekommen. Aber nun meinte er besorgt: „Ja, aber dem steht doch die Welt offen. Und wir, wir sind ja nur eine mittelständische Firma. Der könnte doch was ganz anderes machen, für den ist mein Laden doch Kleinkram.“

Unternehmensnachfolge als geiler Job

Ein paar Tage danach bin ich zuhause in unserem Garten und mit dem Rasenmäher in Aktion. Guns N‘ Roses singen mir Paradise City in die Kopfhörer. Den Duft von frischem Rasen, den mag ich sehr. Und, während die Sonne mein Gesicht erwärmt, denke ich an das Gespräch und frage mich: „Kleinkram? Seine Firma ist doch für eine Unternehmensnachfolge ein wahres Eldorado. Ich versteh das nicht. Es gibt in Deutschland heutzutage doch wohl keinen geileren Job für junge Leute, als Unternehmer im Mittelstand sein zu können. Da können die globalen Konzernjobs mit ihren noch so fancy klingenden Positionsbezeichnungen doch nicht ansatzweise mithalten.“

So denke ich, während ich die nächste Bahn mit dem Rasenmäher ansteuere, könnte es vielleicht aber ja auch sein, dass er unter einem Unternehmer etwas anderes versteht als ich oder sein Sohn? Und das, was für ihn vielleicht Unternehmersein bedeutet, muss ja für seinen Sohn nicht das Richtige sein.

Vielleicht denken Sie jetzt: „Moment mal, Kaapke! Wollen Sie damit sagen, dass dieser erfolgreiche Mittelständler mit seinen mehreren hundert Mitarbeitern nicht weiss, was richtig für die Firma ist? Schauen sie sich doch nur mal an, wie erfolgreich der Betrieb ist. Wenn einer weiß, was es bedeutet, Unternehmer zu sein, dann doch wohl der!“

Chance und Krux

Exakt! Der Senior hat seine Idee von Unternehmersein gefunden. Er sieht für sich glasklar, was es für ihn bedeutet, Unternehmer zu sein. Er hat seine Idee von Unternehmersein und lebt sie. Die hat ihn erfolgreich gemacht.Aber: Genau diese Frage sollten sich nämlich die Nachfolger auch stellen (dürfen): Was ist meine Idee von Unternehmersein? Denn: Der Junior muss in der Unternehmensnachfolge seine eigene Idee von Unternehmersein finden. Und die ist mit Sicherheit eine andere als die des Seniors.Und das ist auch keine neue Erkenntnis. Ja, das war eigentlich schon immer so: Genauso wie der Senior damals, als er noch der Junior war, in der Unternehmensnachfolge ein Verständnis seiner Rolle als Unternehmer gefunden hat, so braucht der Junior von heute auch genau diese Antwort für sich. Und die darf, nein, die muss eine andere sein.

Alles Vuca, oder was?

Also eigentlich nichts Neues, nur anders. Gleiche Frage, andere Antwort. Andere Idee von Unternehmersein. Und das ist ja auch kein Wunder. Denn die heutigen Marktbedingungen sind völlig anders. Keine Frage. Und die waren damals, als der Senior übernahm, schon ganz andere als zu der Zeit, als dessen Vater loslegte.

Und gerade, weil sie unterschiedliche Ideen von Unternehmersein im Kopf haben, ist es so wichtig, dass Senior und Junior für die Unternehmensnachfolge ihre verschiedenen Antworten zu etwas Gemeinsamen verbinden. Konstruktiv. Denn statt sich auf das zu fokussieren, was sie unterscheidet, sollten sie sich vielmehr fragen: Was verbindet uns eigentlich? Die Antwort gilt es zu suchen im Kontext des Unternehmersein und nicht in operativen Kleinkrams.

Warum ist mir das so wichtig? Nun, ich meine: Der Unternehmer im Mittelständler wird heute mehr denn je gebraucht!

Nur, wenn sich beide Generationen in ihrem Unternehmerverständnis bewusst abgleichen, wird die Unternehmensnachfolge gelingen und die vielen großartigen mittelständischen Firmen werden in die nächste Generation kommen – sinnvoll und erfolgreich. Dafür reicht nicht ein Boss, ein Chef oder ein allwissender Macher. Und Unternehmer ist eben nicht das gleiche wie Inhaber, Eigentümer, Gesellschafter, Geschäftsführer, Manager oder beste Fachkraft. Unternehmer ist keine Position. Es ist eine Rolle.

Ein Traum von Unternehmensnachfolge

So, der Rasen sieht wieder gut aus. Sehr schön: saftig grün und ordentlich. Die Sonne ist weg, es fängt an, kühl zu werden, und während ich rein gehe, wird mir nochmal klar, welche Kraft, Solidität und Werte in mittelständischen Unternehmen stecken. Welche Erfahrungen und Kontakte die Senioren haben. Welch‘ frisches Wissen und Energie die Nachfolger mitbringen. – Wow! Was für eine fantastische Mischung als Basis für die Unternehmensnachfolge.

Stellen Sie sich mal vor, wie das wäre: wenn es gelinge, in Ihrem mittelständischen Unternehmen in der Unternehmensnachfolge all das konstruktiv zu verbinden? – Chancen ohne Ende!

Ein Traum für jeden Nachfolger! – Und wer weiß: Vielleicht will der eine oder andere Senior gar nicht mehr so schnell raus aus seinem Laden. Wenn er merkt, dass er mit dem Junior gemeinsame Sache machen und das Unternehmen zusammen auf das nächste Level bewegen kann, macht das dem ein oder anderen vielleicht noch viel mehr Freude als nur auf die schnelle Stabübergabe an den Junior zu warten.

Frohes schaffen
und keep on burning!

Timo Kaapke

Foto von Timo Kaapke

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