Wenn uns nur oft genug erzählt wird, so dachte ich, während ich an der Ampel warten musste, dass wir alle Kapitalistenschweine, Ausbeuter, Steuerhinterzieher, Egomanen, Narzissten, faule Säcke und was noch alles sind, dann macht das was mit uns. Oder wenn jetzt viele bis hin zur Regierung in der Coronakrise so tun, als wären Wirtschaft und Unternehmer total unwichtig, auch das lässt uns nicht kalt.
Höchste Zeit also, nahm ich mir vor, als ich später wieder in meinem Studio saß, dass wir Unternehmer uns mal bewusst machen, worin eigentlich unsere Leistung besteht.
Das Zerrbild, das da draußen oft von uns gezeichnet wird, das mag ja in Einzelfällen sogar zutreffen, aber was da kritisiert wird, ist immer nur die Spitze vom Eisberg. Was dahinter steckt, was notwendig ist, um sich als Unternehmer ein paar Dinge leisten zu können, kommt ja nicht vom im Sessel sitzen und Geld zählen.
Unternehmersein heißt, mit kreativem Geist Antworten auf Probleme oder Bedürfnisse zu finden, unruhig auf der Suche nach neuen Ideen zu sein. Der Ursprung ist ein kreativer Impuls, und immer wieder müssen wir entscheiden, ob wir diese Idee an die Pinnwand mit den 500 anderen Impulsen hängen oder versuchen, sie zu realisieren. Eine Idee, die im besten Fall auf den Nerv von Menschen „da draußen“ trifft, die wir dann später unsere Kunden nennen dürfen.
Und dann fangen wir an zu investieren, in Menschen, in Maschinen, dafür nehmen wir finanzielle Risiken in Kauf. Manchmal geht das gut und wir verdienen damit Geld, aber viel öfter geht es auch schief. Das ist ein Wechselbad der Gefühle, alles andere als ein geregelter Job, mit einer hohen Dynamik, wir haben ständig das Gefühl, dass uns die Birne platzt, weil wir da so viele Ideen drin haben, aber nicht wissen, machen wir das jetzt oder machen wir das nicht, das zerrt an unserem Hirn.
Und es ist: Arbeit. Echte, harte Arbeit!