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Einer muss den Unternehmerjob ja machen: Wofür wir Unternehmer jetzt gebraucht werden.
04.01.2021
Timo Kaapke

Im Telefonat mit einem Jungunternehmer wurde mir neulich mal wieder der Kern des Unternehmerjobs bewusst. Ich begleite ihn und seinen Vater als Sparringspartner, seit er ins Familienunternehmen eingestiegen ist. Er hat schrittweise immer mehr die operative Führung übernommen, während der Senior nun viel mehr Zeit für die Aufgaben außerhalb des Tagesgeschäftes hat.

Augenzwinkernd meinte der Jüngere zu mir: „Das klappt so weit gut. Mein Vater hält sich aus meinem Job raus. Jetzt stört er nur noch ab und zu …“ Ich dachte spontan: Super! Dass er stört, ist genau richtig. Denn das ist die Aufgabe jedes Unternehmers: zu stören und über jedes noch so gut laufende Tagesgeschäft hinauszudenken. Der Junior ist in die Manager-Rolle hineingegangen, die sein Vater vorher ausgefüllt hat, und der Senior kann jetzt endlich voll und ganz den bisher von ihm vernachlässigten Unternehmer-Job machen.

Diesen Job, dachte ich, den muss nun mal in jedem Unternehmen eine oder einer machen!

Das ist unser Job

Nach dem Telefonat hatte ich plötzlich den Song Einer muss den Job ja machen von Udo Lindenberg im Kopf, den ich gleich raussuchen und mal wieder anhören musste. Auch wenn es da zugegebenermaßen um einen Rockstar und um Sex and Drugs and Rock’n’Roll geht und nicht um uns mittelständische Unternehmer, so hat mich der Song doch immer schon angesprochen, und besonders den Refrain finde ich auch für uns passend:

„Ja, wenn es auch manchmal tierisch hart ist,wenn sonst keiner, sonst keiner hier am Start ist,nützt ja alles nix.Einer muss den Job ja machen,bitte keine halben Sachen,einer lässt es richtig krachen,einer muss den Job ja machen.“

Jetzt in der Corona-Krise triggert mich das noch mal ganz besonders. Denn tatsächlich: Den Job, aus den in der Krise dramatisch veränderten Rahmenbedingungen das Beste zu machen und dafür zu sorgen, dass der Unternehmenskarren nicht im Morast versinkt, sondern weiter rollen kann, den können nur wir selbst übernehmen.

Manche Unternehmer erzählen mir stattdessen, dass sie die Verantwortung bei den Politikern sehen und jetzt vor allem auf deren Unterstützung setzen. Ich sehe das anders. Ich finde, die Verantwortung für die Zukunft unserer Unternehmen liegt bei uns. Wir haben uns mal dazu entschieden, Unternehmer zu werden, und Corona ist eine der Widrigkeiten, die uns dabei begegnen können. Jetzt oder nie müssen wir zeigen, was in uns steckt und etwas draus machen. Wir können die Situation nicht ändern, das ist außerhalb unseres Einflussbereiches. Aber wir können sie als Chance konstruktiv für uns nutzen, unseren wahren Job – den als Unternehmer – bewusster und besser denn je zu machen!

Die große Falle

Aber Vorsicht: Der Satz „Einer muss den Job ja machen“ ist leicht missverständlich. Wir sollten nicht verwechseln, um welchen Job es da geht. Denn der Satz wird oft von uns Unternehmern seufzend als Begründung dafür genommen, Manager- oder Fachkraft-Jobs zu übernehmen. Weil wir denken, dass diese Jobs von niemandem so gut gemacht werden wie von uns selbst.

So stürzen wir uns da immer wieder drauf und tappen damit in eine der großen Fallen des Unternehmerdaseins. Das machen die meisten von uns gar nicht bewusst, wir wundern uns nur manchmal, dass unsere Arbeit sich nicht mehr so anfühlt, wie wir uns das mal vorgestellt haben, als wir Unternehmer geworden sind.

Die Einsamkeit des Unternehmerjobs

Warum tappen wir so oft in diese Falle? Ich denke, es liegt daran, dass der Unternehmerjob bei aller Unabhängigkeit und Gestaltungsfreiheit auch seine Schattenseiten hat. Es ist extrem anstrengend und fühlt sich einsam an, als Unternehmer immer die treibende Kraft sein zu müssen, nicht gepusht zu werden, sondern ständig sich selbst pushen zu müssen. Nicht von Problemen geführt zu werden, die wir lösen dürfen, wie das in Manager- und Fachkraft-Jobs der Fall ist, sondern uns selbst zu führen.

Wenn wir unseren Unternehmerjob machen und ständig nach Problemen suchen, die es noch gar nicht gibt, und uns dafür schon Lösungen ausdenken, dann kommt oft genug gar nichts Sinnvolles dabei heraus. Oder der Erfolg ist nicht sofort sichtbar. Unsere Arbeit kostet zunächst nur Zeit und Nerven, weil sie eine Investition in die Zukunft ist und unsere Mitarbeiter erst in ein paar Jahren davon profitieren werden.

Deswegen spüren wir Unternehmer immer wieder starke Sogkräfte, die uns wieder zurück in die operativen Jobs ziehen, in denen wir viel mehr Anerkennung und Wertschätzung bekommen können. Wenn wir als Manager oder Fachkraft mit Kunden und auch mit dem Mitarbeiter-Team über ein Projekt verbunden sind, dann fühlen wir mehr Nestwärme und sind weniger einsam.

Unternehmer als Störfaktoren

Hinzu kommt, dass der Unternehmerjob nicht nur für uns selbst, sondern auch für unsere Mitarbeiter so unbequem ist. Denn als Unternehmer sind wir immer eine Minikrise, der Störfaktor für die anderen, von dem mir auch der Junior am Telefon erzählt hat. Ständig attackieren wir das Jetzt und das Hier. Nicht um es zu diskreditieren, sondern um es besser zu machen, aber das ist für unsere Mitarbeiter nicht immer erkennbar. Die sehen, dass wir immer nur rumnörgeln und unzufrieden sind, und ständig mit neuen Sachen kommen, während sie sich den A… aufreißen.

Ja, das ist für beide Seiten unangenehm. Aber es ist nun mal Teil unseres Jobs und das ist halt nichts, für das wir geliebt werden.

Aber, um mit dem alten weisen Udo zu sprechen: „nützt ja alles nix“! Eine(r) muss den Job als Störenfried halt machen. Natürlich können wir im Sinne von Intrapreneurship unsere Mitarbeiter einladen, unternehmerisch mit zu gestalten. Aber erstmal ist es unser Job. Wenn einer den spätestens jetzt machen muss, dann wir. Und wenn wir ihn nicht machen, dann macht ihn keiner, dann entsteht ein unternehmerisches Vakuum, dann wird es ganz schön düster werden für unsere Unternehmen, für den Mittelstand, für unsere Wirtschaft.

Also los, gehen wir rein in unseren Job! Mehr denn je braucht unser Land den Unternehmer im Mittelständler. Einer muss den Job machen und es richtig krachen lassen. Und übrigens, trotz der erwähnten Schattenseiten: Der Job ist nicht nur „tierisch hart“, sondern er macht schließlich auch tierisch Spaß. Ich fasse das für mich immer in den Satz: Mit coolen Leuten für coole Kunden coole Sachen machen. Das bedeutet für mich Frohes schaffen und frohes Schaffen, genau die Kombination von Erlebnis und Ergebnis, die unseren Job so geil und einzigartig macht.

Und wie ist Ihre Erfahrung mit dem Unternehmerjob? Schreiben Sie mir doch mal darüber. Aber vor allem: Sprechen Sie andere Unternehmer darauf an und tauschen sich mit ihnen darüber aus!

Frohes Neues und wie immer:

 

Frohes schaffen
und keep on burning!

Timo Kaapke

Foto von Timo Kaapke

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