So ein Buch zu schreiben, das ist mir in den 18 Monaten deutlich geworden, bedeutet nicht nur, etwas zu produzieren, was ich nachher verkaufen will. Sondern das Buch ist etwas, von dem ich als Autor selbst mehr habe, als ich vorher gedacht habe. Das Buch tut auch mir gut.
Denn zum einen bedeutet Bücherschreiben, sich und seine Gedanken zu ent-wickeln und zu wachsen. Zum anderen ist ein gutes Buch mehr als seine Inhalte, sondern es lebt ganz stark eben auch vom Feuer, von der Begeisterung des Autors, des Lektors, des Grafikers und des Druckers, und die soll sich auf die Leser übertragen. Wenn Sie sich als Leser – davon bin ich überzeugt – darauf einlassen, kann es für Sie die Chance bedeuten, Ihr eigenes Feuer wieder neu zu entzünden.
Mit Blick auf das Unternehmersein stellt sich da natürlich die Frage: Ist das für uns Unternehmer bei unseren Unternehmen und Unternehmensprodukten auch so? Was geben uns unsere Produkte eigentlich, außer dem Umsatz? Und was geben Sie unseren Kunden, außer dem Produktnutzen?
Einer unserer langjährigen Kunden bei KAAPKE entwickelt und produziert Pferdeanhänger. Da könnte man aus oberflächlicher Perspektive denken: Ja, gut, das ist halt irgendwie ein Aluminiumkasten auf einer Achse mit vier Rädern. So wie ein Buch 200 Seiten Papier mit einem Deckel drumherum ist. Aber im Pferdeanhänger steckt ja in Wahrheit – genau wie in dem Buch – viel mehr drin, nämlich ganz viel Leidenschaft und Liebe zum Detail, ganz viel Begeisterung und Unternehmerfeuer.
Mit unseren Produkten wollen wir Unternehmer etwas bewirken, sie sind so gesehen nur Mittel zum Zweck. Es ist gut, wenn wir uns am Beispiel meines Buches für die mittelständische Produktentwicklung wieder bewusst machen, was wir da eigentlich wirklich tun, wenn wir Produkte entwickeln. Wir entwickeln nämlich eigentlich keine Produkte, sondern Werkzeuge. Ein Produkt ist wie ein Werkzeug, um irgendetwas zu erreichen, was eine Verbesserung von Lebensqualität für Menschen, die wir Kunden nennen, darstellt.