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We don‘t work for assholes: Warum es nicht egal ist, mit wem wir arbeiten.
05.11.2020
Timo Kaapke

„Business ist Business, und Schnaps ist Schnaps“, sagte mir mal ein anderer Unternehmer. Im weiteren Gespräch stellte sich heraus, was er damit meinte: Ihm war es egal, mit wem er Geschäfte machte. Er meinte, er müsse seine Kunden oder Lieferanten nicht mögen, dafür habe er sein Privatleben. Gute Deals mache er mit Firmen, nicht mit den Menschen dahinter.

Wir hatten damals nicht viel Zeit, das auszudiskutieren, aber ich konnte einwenden: „Ich glaube, Business funktioniert immer nur über die Menschen und die Beziehungen, die sie miteinander aufbauen.“ Er schüttelte nur den Kopf und brummte: „Ich bin Betriebswirt und kein Psychologe.“

Ich dachte: Es ist ja okay, wenn er so denkt, vielleicht passt das ja wirklich für ihn so. Aber mir war klar: Mit jemandem, der so denkt, möchte ich lieber keine Geschäfte machen … 

Das Gebäude baut uns

Der Reiz an meinem Unternehmersein besteht für mich darin: Ich kann mit coolen Leuten coole Sachen für coole Leute machen. Und das mit den coolen Leuten meine ich wirklich ernst: Ich kann mir aussuchen, mit welchen Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten ich arbeite, und ich suche sie mir auch wirklich aus. Ich habe für mich und mein Unternehmen festgelegt: „We don’t work for assholes!“

Wenn ich diesen Satz anderen erklären soll, dann zitiere ich immer gerne Churchill, der gesagt hat: „Zuerst formen wir unsere Gebäude, dann formen sie uns.“ Er meinte damit, dass der Kontext, in dem wir uns bewegen, Rückwirkungen auf uns hat.

Das gilt nicht nur für Gebäude, sondern auch für Menschen. Wenn ich ein guter Tennisspieler werden will, sollte ich mich mit guten Tennisspielern umgeben, und wenn ich ein schlechter Tennisspieler werden will, sollte ich mich mit schlechten Tennisspielern umgeben. Und wenn ich mich ständig mit Arschlöchern umgebe, werde ich selbst über kurz oder lang ein Arschloch werden.

Dem Kunden kündigen

Nun müssen Sie das mit dem Asshole nicht zu wörtlich nehmen – es reicht schon, dass ich in der Zusammenarbeit mit jemandem kein gutes Gefühl entwickle.

Vor ein paar Jahren habe ich mich zum Beispiel wirklich mal von einem Kunden getrennt, obwohl der kein Arschloch und rein wirtschaftlich betrachtet auch ein guter und wichtiger Kunde für uns war. Aber wir passten einfach nicht zusammen, wir zogen uns gegenseitig runter, und für die konzeptionelle Arbeit, die wir für ihn machen sollten, war das Gift. Denn Konzeption braucht gegenseitige Befruchtung, und die funktionierte so nicht.

Er war erst ein wenig pikiert, als ich das ansprach, aber dann stellte sich heraus, dass er sich auch nicht wohlgefühlt hatte und nun ganz froh war über die Entwicklung und dass ich den ersten Schritt gemacht hatte.

Connections

Hinter meiner Haltung steckt auch ein ganz grundsätzlicher Blick auf Business und auf Unternehmen. Ich finde, egal in welchem Markt unsere Unternehmen agieren, egal ob unsere Unternehmen groß oder klein sind, egal welche Produkte wir herstellen und vertreiben – die Geschäfte werden immer zwischen Menschen gemacht. Denn: Ein Unternehmen ist allem voran die Summe der Kommunikation zwischen den Menschen, die darin agieren, sie erst macht aus einem unternehmerischen Anlass ein richtiges Unternehmen.

Mit anderen Worten: Jedes Unternehmen besteht aus Beziehungen oder Connections. Beziehungen machen ein Unternehmen aus, sowohl mein Unternehmen als auch das meines Kunden oder meines Lieferanten. Sie prägen die jeweilige Kultur und die Haltung.

Business to People

Und wenn Unternehmen miteinander arbeiten, die ähnlich geprägt sind, dann werden die beteiligten Personen automatisch eine andere Connection eingehen, als wenn sie völlig unterschiedlich ticken. Eine lebendige Begegnung und ein Austausch von Menschen funktionieren nur, wenn die Menschen auch bis zu einem gewissen Grad zueinander passen, wenn eine gemeinsame Wellenlänge da ist, aus der Vertrauen erwachsen kann.

Sonst werden die Menschen niemals auf Augenhöhe, in echten Kontakt kommen und auch nicht zusammen durchs Feuer gehen, sondern sich gegenseitig nur als Kunde oder als Lieferant oder als Dienstleister und Auftraggeber betrachten und entsprechend miteinander umgehen. Die Businessqualität hängt immer von der Beziehungsqualität ab.

Ob wir nun also B2C oder B2B machen, entscheidend für den Erfolg ist nach meiner Erfahrung immer, dass wir es als B2P betrachten, also als Business to People. Und dass wir hinter jedem Geschäftskontakt mindestens den Geschäftspartner sehen.

Business mit Freunden

Oder sogar noch etwas mehr. Als ich vor einiger Zeit beim Rasenmähen mal wieder Wake Up von Rage Against The Machine auf den Ohren hatte, fiel mir ein: Wir sollten in den Menschen, mit denen wir Business machen, den Geschäfts-Freund sehen. Es geht mir dabei um die Emotion, die da mitschwingt: Ich fühle mich mit meinen Geschäfts-Freunden durch das Business miteinander verbunden.

Wir müssen nicht im engeren Wortsinn die besten Freunde sein und ständig zusammen einen trinken gehen, aber ich drücke damit aus, dass ich mit dem anderen eine Beziehung von Mensch zu Mensch eingehe: von Geschäfts-Freund zu Geschäfts-Freund.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele mittelständische Unternehmer diese Bedeutung der Beziehungsqualität unterschätzen und als nebensächlich betrachten. Dabei ist die Chance zur Verbundenheit der Menschen im und mit dem Unternehmen doch gerade im Mittelstand so viel höher als bei den nicht inhabergeführten Big Playern.

Aber Voraussetzung dafür ist, dass wir Unternehmer unsere Unternehmen als einen Raum verstehen, in dem diese Beziehungen von Mensch zu Mensch zwischen uns und unseren Mitarbeitern, zwischen den Mitarbeitern, und zu unseren Kunden und Lieferanten gestaltet werden können und müssen.

Energie-Vampire

Und kein Mittelständler sollte glauben, das wäre nur Psychokram, nur Spielwiese und hätte mit dem Erfolg im Business nichts zu tun.   

Oh doch! Denn Menschen, mit denen Sie Geschäfte machen, obwohl sie nicht Ihre Wellenlänge haben, rauben Ihnen Energie, sie sind Energie-Vampire. Und wenn sie Ihnen Ihre Energie rauben, dann sind Sie leer, dann sind Sie wie ein Akku, auf dem keine Spannung drauf ist. Und wenn Sie keine Spannung haben, dann kann das in der Hängematte mal ganz nett sein, aber um leistungsfähig zu sein, brauchen Sie etwas anderes, etwas zwischen Hochspannung und Spannungslosigkeit, etwas, was die Shaolin-Mönche Wohlspannung nennen.

Diese Wohlspannung erleben Sie nicht, wenn Sie sich mit Assholes umgeben, sondern mit Geschäfts-Freunden, mit Menschen, mit denen Sie gerne Business machen. Das ist die Basis für erfolgreiche Geschäfte – die keine Energie rauben, sondern Energie schaffen und allen Beteiligten nicht zuletzt einfach Spaß machen!

Und wie ist Ihre Vorstellung von geschäftlichen Beziehungen? Schreiben Sie mir doch mal darüber. Aber vor allem: Sprechen Sie andere Unternehmer darauf an und tauschen sich mit ihnen darüber aus!

Frohes schaffen
und keep on burning!

Timo Kaapke

Foto von Timo Kaapke

Unternehmersein ist mehr als nur Businessmachen.

Unser Unternehmersein spielt sich nicht nur im Unternehmen ab – sondern auch in unseren anderen Lebensbereichen. Wie gut gelingt es Ihnen schon, all‘ Ihre Lebensbereiche auszutarieren?

Finden Sie es heraus!
Foto von Timo Kaapke

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Ein Augenöffner-Buch für alle, die sich ihrer Unternehmer-Rolle bewusster werden wollen, um mit dieser neu gewonnenen Klarheit sich selbst und ihr Unternehmen in die Zukunft zu führen – sinnvoll und erfolgreich.

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AS schreibt:
Diesem Artikel kann ich zustimmen, und ist eine Idealvorstellung. Leider hat die Praxis gezeigt das die beziehungslosen Arschlöcher oft wirtschaftlich erfolgreicher sind.
8.08.2022
Antworten
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