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Studierende mit jugendlichem Unternehmerspirit: Wie mich mein Lehrauftrag inspiriert und bereichert.
22.01.2025
Timo Kaapke

Rund 24 Jahre, gut die Hälfte meines Lebens, bin ich jetzt Unternehmer. Das hört sich irgendwie nach Erwachsensein an, und so erlebe ich mich als Unternehmer auch zumeist. – Doch was bedeutet das, erwachsen zu sein?

Es heißt für die meisten von uns: vernünftig zu sein. Das klingt im ersten Moment schlüssig, aber wenn ich darüber nachdenke, spüre ich auch die Gefahr, dass das leicht auf so etwas wie langsam, behäbig oder zufrieden zu sein hinauslaufen kann.

Und so genieße ich es, immer mal wieder den jungen Studenten in mir aus meinen Anfangsjahren zu fühlen. Gelegenheit, diesen Spirit wieder zu spüren, habe ich regelmäßig, seit ich als lehrbeauftragter Hochschuldozent an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Hildesheim/Holzminden/Göttingen tätig bin.

Davon will ich Ihnen heute etwas mehr erzählen. Denn ich finde, dass wir gestandenen Unternehmer es uns öfter mal erlauben sollten, das jugendliche Unternehmerfeeling in uns wieder zu reaktivieren.

 

Kooperationen mit Hochschulen 

Wenn ich zurückdenke, habe ich auch vor der Arbeit an der HAWK schon früher mit Hochschulen kooperiert. Ein alter Freund von mir zum Beispiel, der noch studierte, als ich mich gerade selbstständig gemacht hatte, fragte mich damals, ob er sein Praxissemester bei mir machen könnte, und schrieb dann danach auch noch seine Diplomarbeit bei mir, die ich als sein Praxisbetrieb begleitete.

Andere Studierende haben dann später Bachelor- und Masterarbeiten bei mir geschrieben, und dann gab es auch eine ehrenamtliche Kooperation mit der Universität Oldenburg, mit der ich als Dozent mehrere Seminare als Praxispartner zusammen gemacht habe.

Ähnlich begann es auch bei der HAWK, wo Prof. Dr. Christoph Kolbeck mich in der Corona-Zeit, als es virtuelle Seminare gab, ansprach, ob ich in seine Blockveranstaltung mit hineinkommen und zum Thema Marke aus der Praxis referieren könnte. Das habe ich dann ein paarmal gemacht, und ihm gefiel das genauso gut wie mir, die Chemie zwischen uns stimmte und es machte uns beiden Spaß, uns in den sehr praxisorientierten Einheiten die Bälle gegenseitig zuzuspielen.

 

Studieren praxisnah gestalten

So kam es, dass er mich dann bei der Hochschulleitung für einen Lehrauftrag zum Thema Entrepreneurship vorschlug. Zum einen ist das natürlich eine große Ehre. Auf der anderen Seite ist es allerdings auch etwas aufwendiger als das, was ich vorher gemacht hatte. Es geht da um eine offizielle Studienleistung, mit einer Prüfung, die der Professor mit mir als Beisitzer abnimmt, es gibt eine Benotung und die Studierenden bekommen Credit Points dafür.

Und so bekam ich 2023 die großartige Gelegenheit, unternehmerisch ambitionierten Studierenden Wissen zu vermitteln, Inspiration zu sein, sie anzufeuern und im Rahmen einer speziellen Lehrveranstaltung bei der strategischen Übersetzung von Geschäftsideen und -modellen in Markenstrategien zu unterstützen.

Ich bin Prof. Dr. Kolbeck und der Hochschulleitung für deren mir entgegengebrachtes Vertrauen und die ausgezeichnete Kooperation sehr dankbar und finde ihr Bestreben, das Studieren praxisnah zu gestalten und unternehmerisches Denken und Handeln als Bestandteil des Studiums aktiv zu fördern, absolut vorbildlich. – Die Planung für das nächste Semester läuft bereits.

 

Begeisterung für das Unternehmersein

Die Rolle als lehrbeauftragter Hochschuldozent bedeutet mir viel, denn es geht nicht nur um den Transfer von Wissen und Leidenschaft. Ich profitiere auch selbst enorm – es ist wirklich eine Win-Win-Situation. Denn zum einen macht mir die Arbeit einfach großen Spaß, zudem öffnet mir jede Diskussion, Frage oder neue Idee neue Horizonte und erinnert mich an meine eigenen Anfänge als Student, Nachfolger und Gründer vor vielen Jahren.

Ich bin total beeindruckt vom Engagement der Studierenden und den coolen Geschäftsmodellen und Markenstrategien, die sie entwickeln. Ihre Begeisterung für das Unternehmersein ist großartig, und ihre Energie und ihr Engagement sind nicht nur eine Bereicherung für meine eigene fortlaufende unternehmerische Reise, sondern sie zeigen auch, dass die unternehmerische Zukunft in guten Händen ist.

Es ist toll, Teil ihrer persönlichen und unternehmerischen Entwicklung zu sein und sie ermutigen zu können, ihre Vision zu schaffen und Ziele zu erreichen.

 

Von Unternehmer zu Unternehmer

Was ich besonders bemerkenswert finde: die Studierenden (Bachelor- oder Master-Studiengänge, alle so zwischen 20 und 23, aus verschiedensten Fakultäten kommend, also beileibe nicht alle nur BWLer) begegnen sich in den Entrepreneurship-Seminaren nicht als Studierende, sondern als Unternehmer. Sie alle haben in der Regel eine Gründungsidee, die sie entweder tatsächlich realisieren oder erst einmal vorbereiten wollen.

Und egal, zu welcher der beiden Kategorien sie gehören, sie alle kommen durch das, was wir da machen, voll in die Unternehmer-Rolle. Und ich finde es immer wieder großartig, wie viel man jungen Leuten zutrauen kann, wie man mit ihnen wirklich schon von Unternehmer zu Unternehmer sprechen kann – obwohl sie ja eigentlich noch gar keine sind.

Das Alter ist also keineswegs der entscheidende Faktor dafür, ob so ein unternehmerischer Austausch auf Augenhöhe gelingen kann – was für mich auch ein Mega-Learning im Hinblick auf meine Arbeit zur Thema Nachfolge in mittelständischen Unternehmen ist: Die Eltern können das Unternehmersein ihren Kindern zutrauen – denn die haben das schon drauf! Es muss nur in Resonanz kommen (können und dürfen).

Ob die jungen Leute nun aus einer Unternehmerfamilie kommen oder nicht: Ich appelliere an uns Unternehmer, die jungen Menschen, die sich intrinsisch für das Thema Unternehmertum interessieren, ernst zu nehmen und zu fördern – denn sie alle sind potenzielle NEXT GENERATION UNTERNEHMER

 

Jeder Tag ein Abenteuerspielplatz

Die, die ich da in den Seminaren erlebe, haben wirkliches UNTERNEHMERFEUER in sich. Das haben nicht alle Menschen. Aber die, die es haben, hatten das nach meiner Erfahrung schon immer, verbunden mit Neugier, Veränderungs- und Gestaltungswillen und der Bereitschaft, sich aus der Komfortzone zu bewegen.

Diese unternehmerischen Tugenden und dieses Talent kannst du nicht wirklich lernen. Du kannst später Handwerk lernen, um das zu perfektionieren. Aber diese Tugend, diese Einstellung und die Haltung dahinter, die hast du, oder du hast sie nicht!

Mich versetzen die Begegnungen mit den Studierenden wie schon gesagt immer wieder in meine eigene Studienzeit zurück, damals, Ende der 90er-Jahre in Köln. Rückwärts betrachtet war das die Zeit, wo ich mich so ungebunden und flexibel wie nie mehr später gefühlt habe. Keine Verpflichtungen, wenig Verantwortung und alle Möglichkeiten.

Jeder Tag war irgendwie ein Abenteuerspielplatz, es war eine Zeit voller Freiheit, Neugier und Unaufgeregtheit. Und heute versetze ich mich manchmal, wenn ich besonders viel Stress habe, nochmal in diese Zeit hinein, höre die Musik von damals, wie Line Up von Aerosmith, und das tut mir dann unheimlich gut. Und wenn ich mit den Studierenden in der HAWK zusammenhocke, im Seminar oder auch in der Mensa, dann ist mir das alles auch wieder total präsent. 

 

Mutation zu Zielverfolgungsmonstern

Ich bin überzeugt, dass wir Unternehmer alle davon profitieren können, wenn wir uns immer mal wieder an unsere jugendliche Unbefangenheit, Offenheit und Lockerheit erinnern. Wir mutieren ja in unserem Business häufiger zu Zielverfolgungsmonstern, und auch wenn das natürlich irgendwo seine Berechtigung hat, kann es uns nicht schaden, immer mal wieder nicht ganz so zielorientiert an alles ranzugehen und einfach unserer Intuition zu folgen. 

Wenn wir zu extrem nur in der Zieleverfolgung feststecken, verliert das Unternehmersein für mich auch etwas von seinem Reiz, für mich ist immer die Kombination von Frohem und Schaffen wichtig, die sich zu meinem Claim Frohes schaffen verbinden. Und das Frohe, das sind für mich jugendliche Eigenschaften wie Experimentierfreude und Abenteuerlust.

Die jugendliche Neugier und Spielfreude, den Entdeckergeist sollten wir uns erhalten und immer wieder wachrufen, diesen Drang, etwas Cooles zu erschaffen. Denn wir sind noch zu jung, in die mentale Frührente zu gehen, träge zu werden und uns auf den Lorbeeren, die wir geschaffen haben, auszuruhen. Das ist die Lektion, die ich von meinen Studierenden immer wieder erteilt bekomme – und ich bin ihnen total dankbar dafür!

Wie ist das bei Ihnen: Spüren Sie noch die Unternehmerlust Ihrer Anfangsjahre in sich? Haben Sie Kontakt zu jungen Mitarbeitern, Studierenden oder Unternehmern, die das noch in voller Power ausstrahlen? Trauen Sie denen das Unternehmersein zu? Schreiben Sie mir doch mal darüber. Aber vor allem: Sprechen Sie andere Unternehmer darauf an und tauschen sich mit ihnen darüber aus!

Frohes schaffen
und keep on burning!

Timo Kaapke

Foto von Timo Kaapke

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