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Wozu sind Unternehmen da? Über Good Profit, Bad Profit, Mitarbeitererwartungen und Kundennutzen.
20.12.2024
Timo Kaapke

Wozu sind Unternehmen da? Um Profit zu machen? Klar, dass das nicht alles ist. Zumal wir auch zwischen Good Profit und Bad Profit unterscheiden – weil es durchaus eine Rolle spielt, welche sichtbaren und manchmal auch unsichtbaren Kollateralschäden die Tätigkeit eines Unternehmens erzeugt. 

Thematisiert wird in diesem Zusammenhang immer die Verantwortung von Unternehmen für Umwelt und Klima, und deshalb versuchen die meisten Unternehmen, so nachhaltig wie möglich zu wirtschaften. Etwas, das mittelständische Unternehmen sowieso in ihrer DNA haben.

Ebenso wird als Kriterium für Good Profit gesehen, wie ein Unternehmen mit seinen Mitarbeitern umgeht. Zu Recht, denn wenn von Mitarbeitern permanent Überstunden erwartet werden oder Leistungen, die gesundheitsschädlich sind, wenn also die Geschäfte gewissenlos auf deren Rücken gemacht werden, ist das nicht akzeptabel.

Aber was ist eigentlich, wenn die Erwartungen und Ansprüche der Mitarbeiter bewirken, dass die Geschäfte auf dem Rücken der Unternehmer und der Unternehmen gemacht werden?

 

Nutzen stiften

Doch der Reihe nach. Wozu sind Unternehmen denn nun da? Bestimmt nicht für eine Gewinnmaximierung um jeden Preis. Andererseits ist überhaupt nichts dagegen einzuwenden, wenn ein Unternehmen Geld verdient. Geld ist das Blut in den Adern eines Unternehmens.

Je mehr Geld ein Unternehmen erwirtschaftet, desto mehr Energie bekommt es zurück von Kunden, denen das, was das Unternehmen leistet, Geld wert ist. Dieser Rückfluss ist für jede Firma unerlässlich, denn sie muss Geld verdienen.

Aber ist sie deswegen auch dazu da, Geld zu verdienen? Nein! Der Antrieb für ein Unternehmen sollte es stattdessen sein: Nutzen zu stiften. Und das bedeutet: Sinn und Zweck eines jeden Unternehmens ist es, Kunden besser zufriedenzustellen, als andere das tun. Wir müssen irgendeine Art von Nutzen oder Nutzenkombination bieten, den ein Kunde von Wettbewerbern nicht bekommen kann.

 

Im selben Boot

In der Öffentlichkeit wird uns Unternehmern nun aber nun eingebläut, wir seien dafür da, Arbeitsplätze zu schaffen, und dafür verantwortlich, dass es unseren Mitarbeitern gut geht. Ja, natürlich schaffen wir Arbeitsplätze und wollen, dass es den Mitarbeitern gut geht –  nichts wirklich Neues für uns im Mittelstand.

Aber im Vordergrund sollte immer der Nutzen des Kunden stehen. Wir Unternehmer müssen keinesfalls vor allem um die Schaffung von Arbeitsplätzen oder um das Wohlergehen der Mitarbeiter kreisen.

Sondern im Kern geht es um etwas anderes: Wir, Unternehmer und Mitarbeiter, sitzen im selben Boot, und die Navigationsrichtung dieses Bootes muss sein, dass wir am Ende als Leistungsgemeinschaft, als Profiteam, als Unternehmen für den Kunden etwas leisten, was ihm etwas bringt, wofür er uns wiederum bezahlt. Wir, Unternehmer und Mitarbeiter, brauchen uns gegenseitig.

 

Zusätzlicher Druck

Fachkräftemangel und Nachwuchsprobleme haben bei vielen Mitarbeitern nun aber dafür gesorgt, dass sie schnell bereit sind, woanders hin zu wechseln, wenn ihnen nicht dies und das geboten wird. Und dass sie sich nicht mehr so zugehörig fühlen zur Firma, wie es früher normal war.

Zugleich haben sie, im Zusammenhang mit einem parallel stattfindenden Wertewandel, immer höhere Ansprüche, nicht nur beim Gehalt, sondern auch in Sachen Arbeitsumfeld, Arbeitszeit, Präsenzpflicht und Selbstoptimierung. Natürlich kann man über all das reden. Aber es darf nicht dazu führen, dass aus dem Good Profit ein Bad Profit wird, weil es den Unternehmenszweck aus dem Blick verliert oder gar konterkariert.

Ich spüre deswegen bei vielen Unternehmern im Mittelstand einen zusätzlichen Druck. Die stehen schon unter Druck bei den Kunden, wegen Inflation, Nachfolgeproblemen, Digitalisierung und den ganzen Dingen von außen. Und nun auch noch dieser Druck von innen.

Ein Unternehmer hat das bei mir im Sparring letztens auf die Formel gebracht: „Jetzt geht's nicht mehr nur darum, neue Kunden zu gewinnen und Kunden zu halten, jetzt muss ich das Gleiche bei den Mitarbeitern machen!“

 

Die oberste Prämisse

Als ich nach der Sparringsession in meinem Büro über diese Bemerkung des Unternehmers nachdachte und dabei It’s tricky von Run-D.M.C. hörte, wurde mir die unternehmerische Not hinter alledem wieder einmal besonders bewusst.

Viele Unternehmer, dachte ich, wissen nicht mehr, wie sie mit den zunehmenden Erwartungen und der zugleich schwindenden Bindungsbereitschaft ihrer Mitarbeiter umgehen sollen. Sie haben das Gefühl, dass bei ihren Mitarbeitern, die doch eigentlich ihre Verbündeten sein sollten, Loyalität und das Gefühl der gemeinsamen Verantwortung schwinden. Sie finden, dass die Mitarbeiter auch ihnen und dem Unternehmen wieder etwas mehr Wertschätzung schenken sollten.

Und ich finde, Sie haben Recht damit. Denn Good Profit bedeutet, sich weder einseitig auf Gewinnmaximierung,  gesellschaftliche Verantwortung oder die Mitarbeiter zu fokussieren – sondern eine Balance zwischen alledem zu finden. Immer in dem Bewusstsein, dass allein diese Frage entscheidend ist: Wozu kommen wir hier eigentlich jeden Morgen zusammen? Was ist unsere gemeinsame oberste Verantwortung?

Die Antwort kann wie gesagt nur lauten: Die oberste Prämisse im Unternehmen sind weder wir Unternehmer noch unsere Mitarbeiter. Die oberste Prämisse ist und bleibt der Nutzen, den wir produzieren für unserer Kunden.

Es geht darum, wie wir denen etwas Geiles bieten können und wie auch wir – Unternehmer und Mitarbeiter gemeinsam – angemessen und anständig davon profitieren können. Wie wir Geld verdienen und gleichzeitig miteinander eine gute Zeit haben und gemeinsam Frohes schaffen können. 

Wie ist das bei Ihnen: Gelingt es Ihnen, dem Kundennutzen oberste Priorität einzuräumen? Ziehen Sie da gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern an einem Strang? Schreiben Sie mir doch mal darüber. Aber vor allem: Sprechen Sie andere Unternehmer darauf an und tauschen sich mit ihnen darüber aus!

Frohes schaffen
und keep on burning!

Timo Kaapke

Foto von Timo Kaapke

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