Next Generation Unternehmer ist als Angebot für weitsichtige Nachfolger gedacht, die auf Augenhöhe und im Einklang mit der elterlichen Generation das Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft führen wollen. Meine der Initiative zugrunde liegende Botschaft an die Nachfolger lautet: Das Onboarding als Unternehmer ist eure Sache. Wenn ihr das nicht selbst in die Hand nehmt, wird es mit der Nachfolge nicht befriedigend klappen.
Dafür müssen die Nachfolger die Familienkonstellation ausblenden und sich zunächst fragen, was sie denn unabhängig davon für Erwartungen an ihr Leben stellen. Sie sollten bereit sein, ihre eigene Idee von Unternehmersein auch in allen anderen Lebenskontexten erfüllend zu gestalten und sich selbst bewusst zu führen.
Um dann im zweiten Schritt dem Vater bzw. der Mutter nicht mehr als Sohn oder Tochter, sondern selbstbewusst auf Augenhöhe als Unternehmer zu begegnen. Im Bewusstsein, dass Nachfolger im Mittelstand sich nicht darauf bewerben, der nächste Controller, Vertriebsleiter oder Geschäftsführer zu werden, sondern der nächste Unternehmer. Denn zum Geschäftsführer wird man berufen, zum Unternehmer aber macht man sich selbst – und ständig!
Und das bedeutet: Nachfolger sollten nicht darauf warten, in die Unternehmer-Rolle eingearbeitet zu werden, sondern ihre erste Verantwortung ist es, alles dafür zu tun, dass sie die Unternehmer-Rolle auch ausfüllen können. Und dann von sich aus die Verantwortung für sich und das Unternehmen übernehmen. Die wird nicht geliefert, die ist ein gestalterischer Auftrag: Das Mindset der Junioren muss sich von dem des angestellten Nachfolgers zu dem des selbstwirksamen Unternehmer wandeln. Willkommen in der Welt der Unternehmer!
Auch Jan würde die aktive Übernahme der Unternehmer-Rolle die Chance bieten, aus der alten Eltern-/Kind-Konstellation rauszukommen, und er und sein Vater könnten gleichberechtigt wie zwei erwachsene Menschen miteinander arbeiten.
Die Frage zur Unternehmensnachfolge ist dann nicht mehr, was Jan von seinem Vater erwartet und umgekehrt, sondern was das Unternehmen braucht. Es kann sein, dass die Klärung dessen nicht ohne den Streit abgeht, den die beiden bisher ängstlich vermieden haben. Aber wenn der auf unternehmerischer Augenhöhe konstruktiv stattfindet, ist das das Beste, was den beiden, der Familie und nicht zuletzt dem Unternehmen passieren kann.
Frohes schaffen
und keep on burning!
Timo Kaapke