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Nur begeisterte Unternehmer begeistern: Warum Markenführung bei uns selbst beginnt.
02.03.2024
Timo Kaapke

Bei Markenbildung von Unternehmen geht es immer um die authentische Darstellung der eigenen mittelständischen Identität. Und deren Wurzel liegt nicht in irgendwelchen Slogans aus dem Werkzeugkasten der Marketingabteilung, sondern in der eigenen unternehmerischen Begeisterung!

Viele Unternehmer leiden aber darunter, dass die eigenen Mitarbeiter und Kunden nicht so begeistert von ihrem Unternehmen zu sein scheinen wie sie selbst. Meist mutieren sie dann zum „Erklärbären“, weil anscheinend einfach noch niemand genug verstanden hat, wie gut das Unternehmen ist.

Doch Unternehmer, die so für Begeisterung sorgen wollen, erklären sich einen Wolf –  ohne irgendetwas Entscheidendes an der frustrierenden Ausgangslage zu verändern

Ganz ehrlich

Wenn Sie das Gefühl haben, dass sich die anderen nicht für Ihr Unternehmen begeistern, dann sollten Sie sich eher die Frage stellen, wie begeistert Sie denn selbst wirklich sind.

Und viele von uns müssten dann ehrlicherweise antworten: „So begeistert wie in der Anfangszeit bin ich auch schon länger nicht mehr.“

Wenn ich so eine Reaktion im Sparring erlebe, werfe ich schon mal augenzwinkernd ein: „Sehen Sie, der Fisch beginnt am Kopf zu stinken …!“ Und meine damit: Fehlende Begeisterung für das Unternehmen hat ihren Ursprung oft beim Unternehmer selbst. 

Gefühle und Fakten

Das hat unterschiedliche Gründe. Zum einen kommunizieren zu wenige Unternehmer über ihre eigene Begeisterung, sie entwickeln daraus keine Identifikations-Angebote ins Unternehmen hinein und nach draußen. Sie sind einfach im Stillen begeistert und denken, alle anderen müssten genauso aufs Unternehmen schauen wie sie selbst. 

Das hat damit zu tun, dass die eigene Begeisterung ein Gefühl ist. Und viele Unternehmer tun sich schwer damit, Gefühle ernst zu nehmen und zu artikulieren, sie kommunizieren lieber über Zahlen, Daten und Fakten.

Da sind sie in ihrem Element, da können sie etwas „schaffen“, Umsatz machen. Gefühle sind dagegen eher etwas für das Privatleben, die haben für sie bei der Arbeit nichts zu suchen.

Unbewusste Vernachlässigung

Sie reflektieren dabei nicht, dass das, was ihnen bei ihren Mitarbeitern und Kunden so fehlt, ja auch ein Gefühl ist. Wo aber soll so ein Gefühl herkommen, wenn sie sich selbst damit so schwertun?

Und zum anderen sind wir Unternehmer nicht dagegen gefeit, dass sich auch unsere eigene Begeisterung mit der Zeit abnutzt oder eine wirkliche unternehmerische Begeisterung durch eine unbewusste Vernachlässigung der Unternehmer-Rolle zugunsten der Manager- und Fachkraft-Rolle gar nicht erst richtig entstehen kann. 

Der Hauptgrund für fehlende Begeisterung für das Unternehmen beim Unternehmer selbst liegt jedoch in der fehlenden Reflexion über die eigene Begeisterung.

Warum ein Porsche?

Im Sparring mit Unternehmern erlebe ich unterschiedliche Reaktionen, wenn ich das anspreche. Ich erinnere mich, wie einer mir mal sagte „Ob ich begeistert bin oder nicht, davon verkaufen wir kein Gerät mehr. Ich verkaufe Staubsauger und keine Begeisterung!“

Das klang im ersten Moment schlüssig, aber ich fragte ihn, warum er einen Porsche fahren würde. Und da erzählte er mir von dem guten Gefühl, in einem Auto zu sitzen, und er sprach von Ferdinand Porsche, der ja ein genialer Ingenieur und ein toller Typ gewesen sei.

„Glauben Sie, dass der vom Porsche nicht begeistert war?“, fragte ich ihn schließlich. „Seine Begeisterung ist Teil des Produktes, für das Sie sich entschieden haben, sie ist Grundlage der Marke Porsche. Ihr Unterbewusstsein wusste das schon in dem Moment, als Sie das Auto gekauft haben.“

Als ich von dem Sparring im Auto nach Hause fuhr und „Love Shack“ von B-52‘s hörte, erinnerte ich mich an seine Reaktion auf diese Worte, wie er mich angesehen hatte, und ich hatte das Gefühl, dass es in ihm zu arbeiten begonnen hatte. 

Teil des Problems

Deutlich mehr Unternehmer aber kommen im Sparring schon auf meine Frage, wie begeistert sie selbst wirklich sind, nach einem kurzen Zögern zu einer Selbsterkenntnis und geben zu, dass ihre Begeisterung schon mal größer war.

Einer sagte mir mal: „Dann bin ich im Moment wohl eher Teil des Problems als der Lösung. Was muss ich denn machen, wenn ich Teil der Lösung werden will?“ Ich fragte ihn dann: Wann war das denn schon mal anders, wann haben Sie sich zuletzt so richtig begeistert für Ihr Unternehmen?“

Und dann erinnerte er sich daran, wie das Unternehmen ein neues Produkt entwickelt oder wie es die 50 Millionen Umsatz-Grenze überschritten hatte. Seine Augen fingen, als er das erzählte, zu leuchten an, und sein Körper richtete sich sichtbar auf.

Begeisterungslevel

„Was passiert da mit Ihnen, während Sie das erzählen?“, fragte ich ihn. „Ich spüre gerade eine ungeheure Energie“, meinte er begeistert, „wie früher!“ „Das ist der Energiezustand“, sagte ich, „den Sie sich auch von Ihren Mitarbeitern wünschen, den Sie aber selbst schon länger nicht mehr gespürt haben. Warum ist das so, was ist passiert?“

Und dann sprach er vom Alltagsgeschäft und den vielen kleinen und großen Problemen  und sackte dabei wieder in sich zusammen. Auf meine Frage jedoch, was er verändern müsse, damit er wieder auf dieses Begeisterungslevel käme, kam ihm auf einmal eine ganze Reihe von Ideen.

Er war wieder in Kontakt gekommen mit seiner eigenen Begeisterung. Ich hätte versuchen können, ihm das zu erklären, aber da es um ein Gefühl ging, musste er es einfach wieder spüren, wieder einen Zugang dazu bekommen. 

Vorbildfunktion

Je begeisterter ein Unternehmer von seinem eigenen Unternehmen ist, desto größer ist die Chance, dass er diese Begeisterung auch ausstrahlt und dass er in Markenkommunikation investiert, die diese Begeisterung multipliziert.

Wenn er die Begeisterung nicht oder nur in geringerem Maße hat, dann wird er sie nicht ausstrahlen, und dann wird er auch nicht mit demselben Erfolg dafür sorgen, dass diese Begeisterung auch in die Welt getragen wird.

Wir als Unternehmer sind in einer Vorbildfunktion, und die Menschen orientieren sich an uns, ob wir das wollen oder nicht. Die Mitarbeiter und die Kunden merken, ob wir das, was unser Unternehmen macht, super finden, oder ob wir das nur machen, um Kohle zu verdienen, oder weil wir es nur machen, weil „einer den Job ja machen“ muss. 

Von 60 auf 90

Es liegt in unserer Hand, ob die Menschen um uns herum mitkriegen, wie toll unser Laden ist. Wenn Sie als Unternehmer also wollen, dass Ihre eigenen Leute und Ihre Kunden begeistert sind von Ihrem Laden, dann sollten Sie sich fragen, wo Sie denn Ihre eigene Begeisterung auf einer Skala von null bis hundert Prozent einordnen können.

Wenn Sie sich jetzt zum Beispiel bei vielleicht 60 Prozent einordnen, dann sollten Sie davon ausgehen, dass auch kein anderer mehr als 60 Prozent Begeisterung für Ihr Unternehmen entfachen wird.

Sie sind die Benchmark, die Oberkante, und wenn Sie meinen, die 60 Prozent reichen Ihnen nicht, Sie möchten mindestens auf 90 Prozent, dann lautet die entscheidende Frage: Wie kommen Sie selbst von 60 auf 90?

Die Antwort auf diese Frage, ist so einfach, dass sie für viele erst einmal sehr provozierend klingt: Sie müssen nur Ihren Job machen. Das bedeutet: Befreien Sie sich so oft wie möglich von den Arbeiten der Fachkraft- und Manager-Rolle – und delegieren Sie die. Besser noch: Geben Sie sie ab. Und gehen Sie so viel wie möglich hinein in Ihre Unternehmer-Rolle, in den Unternehmer-Job.

Wenn Sie auf diese Weise Ihre unternehmerische Begeisterung (wieder) erhöhen, können Sie damit auch die Begeisterung Ihrer Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten anfachen. Das müssen Sie selbst anpacken. Denn da geht es um den Unternehmer-Job.

Die Marken-Identität Ihres Unternehmens kann sich nur aus Ihrer unternehmerischen Identität entwickeln. Und die speist sich aus Ihrer Begeisterung. Das ist es, was ich meine, wenn ich nicht müde werde zu sagen: Marke ist Unternehmersache! Die Arbeit an der Marke ist eine Arbeit am Herzen unserer Unternehmen und zugleich das Herzstück unternehmerischer Arbeit.

Und wo ordnen Sie Ihre eigene Begeisterung auf einer Skala von null bis hundert Prozent ein? Sind Sie selbst so begeistert, wie Sie es sich von Mitarbeitern und Kunden wünschen? Schreiben Sie mal darüber. Aber vor allem: Sprechen Sie andere Unternehmer darauf an und tauschen sich mit ihnen darüber aus!

Frohes schaffen
und keep on burning!

Timo Kaapke 

Foto von Timo Kaapke

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