Datenschutzeinstellungen

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.

Wenn Sie unter 16 Jahre alt sind und Ihre Zustimmung zu freiwilligen Diensten geben möchten, müssen Sie Ihre Erziehungsberechtigten um Erlaubnis bitten.

Wir verwenden Cookies und andere Technologien auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern. Personenbezogene Daten können verarbeitet werden (z. B. IP-Adressen), z. B. für personalisierte Anzeigen und Inhalte oder Anzeigen- und Inhaltsmessung. Weitere Informationen über die Verwendung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können Ihre Auswahl jederzeit unter Einstellungen widerrufen oder anpassen.

Alle akzeptieren Speichern
89
In der Ruhe liegt die Unternehmerkraft: Über unternehmerische Besinnlichkeit im Advent.

In dieser Adventszeit nehme ich mir erstmals bewusst Zeit für die im Zusammenhang mit dem Weihnachtsfest immer gern zitierte Besinnlichkeit. Hier aber in dem Sinne, dass ich mich ganz bewusst auf das besinne, was ich in diesem Jahr geschafft habe – und nicht nur auf das, was ich noch nicht geschafft habe.

Diese Reflexion hat bei mir zu einer Erkenntnis geführt, die allgemein nicht total neu ist, die ich aber immer mehr als Erfolgskompetenz für uns Unternehmer entdecke: „In der Ruhe liegt die (Unternehmer-)Kraft.“

Diese Form von unternehmerischer Besinnlichkeit will ich heute – gleichsam als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk – mit Ihnen teilen. 

Ankommen bei mir selbst

Seit Langem habe ich schon jedes Jahr die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr für eine Reflexion über mich und mein Unternehmersein und für die Planung fürs nächste Jahr genutzt – und ich weiß, dass viele Unternehmer das genauso machen.

Auch dieses Jahr werde ich das wieder so halten. Zugleich erlebe ich aber diesmal eben auch die Adventszeit bewusster also sonst. Mit der habe ich mich bisher noch nie so sehr auseinandergesetzt. Wenn ich das jetzt tue, dann aber nicht aus religiösen Gründen. Sondern ich fühle mich angesprochen davon, dass Advent ja im Ursprung „Ankommen“ bedeutet.

Und so nutze ich diese Adventswochen für ein bewusstes Ankommen bei mir selbst. Indem ich mir den Terminkalender schon jetzt nicht mehr ganz so voll gepackt habe wie sonst und mir mehr Zeit nehme für meine Reflexionen – idealerweise untermalt von Klängen wie Vertigo von U2.

In diesen turbulenten Zeiten, in denen alles immer schneller wird und wir uns alle in einer permanenten Beschleunigung befinden, ist es wichtig, das Geschehen mal relativieren zu können. Wie dicht lasse ich das alles an mich heran und wie viel Abstand kann ich dazu halten? Denn der ist wichtig, um nicht durchzudrehen bei all der ganzen Veränderungsenergie, die auf uns einstürmt.

 

Reflexion statt Reflex

Diese vielen Turbulenzen unterschiedlichster Art, die auch dieses Jahr von außen auf uns, auf mich, auf alle eingeprasselt sind, verunsichern. Viele Unternehmer, und da nehme ich mich auch nicht raus, haben aus dieser Verunsicherung heraus bei jedem Problem, was auf uns zukommt, sofort den Reflex: Ich muss das sofort lösen, das Problem muss schnell weg, dafür brauche ich jetzt eine Lösung.

Und meistens haben wir auch schnell Ideen. Ich habe aber jetzt in meiner adventlichen Reflexion für mich gelernt: Ja, es ist gut, wenn ich die Probleme als Probleme wahrnehme.

Aber: Ich muss mich zugleich befreien von diesem Reflex, dass ich meine, sofort eine Idee für eine Lösung des Problems haben zu müssen. Mich davon etwas zu distanzieren,  das ist schon jetzt mein diesjähriges Advents-Learning.

 

Was kann ich beeinflussen?

Diese Distanzierung ist gespeist aus zwei weiteren Erkenntnissen. Die eine ist: Viele Probleme lösen sich von ganz allein. Damit meine ich nicht, dass ich sie aussitze – aber es ist nun einmal so, das nicht jedes Problem sofort eine Lösung braucht.

Die andere Erkenntnis: Durch ein bisschen Abstand und dadurch, mich nicht zu sehr verrückt machen zu lassen von den Dingen, die da auf mich einwirken, bleibe ich ruhiger und fokussiere mich auf das, was ich wirklich auch beeinflussen kann.

Das ist gar nicht so selbstverständlich, wie es vielleicht im ersten Moment klingt. Denn tatsächlich versuchen wir oft, Dinge zu beeinflussen, die wir gar nicht beeinflussen können. Und das kostet Energie – auch bei mir in den letzten Jahren, und das habe ich jetzt erst so richtig realisiert.

Wenn wir uns immer vornehmen, uns zu fokussieren, wird das meist so verstanden in dem Sinne, dass wir uns fokussieren auf das, was wir wollen – also auf den Zielefokus. Viel mehr bringt uns aber vor allem der Fokus auf das, was wir wirklich beeinflussen können.

Und was ist dann mit dem, was wir nicht beeinflussen können? Wir sollten einfach lernen, das zu akzeptieren.

 

Drei erleichternde Fragen

Vielleicht denken Sie sich jetzt: Das hört sich ja super an – aber ist es eigentlich immer so einfach, zwischen den Dingen zu unterscheiden, an denen ich etwas ändern kann, und denen, an denen das nicht der Fall ist? Manchmal merke ich das ja erst, wenn ich mich in einer Sache erfolglos abgekämpft habe.

Zugegeben, ganz easy ist das nicht. Aber ich stelle mir, wenn ich mit einem Problem konfrontiert bin, jetzt zumindest immer öfter die Frage: Kann ich durch mein Zutun direkt etwas daran beeinflussen? Oder nur indirekt? Oder gar nicht?

Wenn ich es direkt oder gar nicht beeinflussen kann, da bin mir immer ziemlich sicher. Die Grauzone ist halt das, wo ich es vielleicht indirekt beeinflussen könnte, indem ich den Ball über irgendeine Bande spiele. Da bin ich mir oft nicht so sicher. Aber allein die Tatsache, dass ich mir diese drei Fragen stelle und darüber reflektiere, bedeutet schon ein Stück weit Erleichterung für die Entscheidung.

Take it easy

Ich gebe Ihnen mal ein Beispiel dafür, wie ich das meine. Ich habe dieses Jahr ein sehr interessantes Angebot abgegeben bei einem Kunden, den ich echt gerne betreut hätte. Es hatte gar nicht so ein Riesenvolumen, aber der Kunde war interessant, das Thema war interessant, ich hätte das wirklich gerne gemacht. Problem nur: Der Kunde konnte sich bisher nicht entscheiden und hat mir auch offen gesagt, dass er unsicher ist und sich noch ein paar Alternativen anhören möchte.

Darüber könnte ich mich jetzt ärgern. Und tatsächlich habe ich im ersten Reflex auch überlegt, verbissen dranzubleiben und vielleicht noch ein Goodie oder noch einen Rabatt zu geben, um diesen Auftrag abzuschließen.

Stattdessen habe ich beschlossen, genau das nicht zu machen. Sondern ich habe ihm für seine Offenheit gedankt und ergänzt, er könne bei weiteren Fragen gerne wieder auf mich zukommen.

Ich sagte mir selbst: Take it easy, das ist halt Business, ist sein gutes Recht. Ich entschied mich dafür, nicht auf Druck zu setzen, sondern auf Zug. Denn der Reflex, einem Kunden hinterher zu rennen, ist, wenn wir ganz ehrlich mit uns sind, angstgetrieben: Oh je, vielleicht ist da ja ein anderer, der es billiger macht oder freundlicher oder schneller ist oder wie auch immer.

 

In Fülle denken statt in Mangel

Das Gegenteil von dieser Angstdenke, die ja eigentlich eine Mangeldenke ist: eher in Fülle denken. Nach dem Motto: Hey, es gibt so viele potenzielle Kunden da draußen, wenn der es nicht will, hat er seine Gründe, dann passen wir auch vielleicht nicht zusammen. Das ist völlig okay, es wäre möglicherweise krampfig geworden. Ich fokussiere mich einfach auf andere, die vielleicht am Ende noch besser passen.

Dahinter steckt die Überzeugung: Am Ende kommt das zusammen, was auch zusammenpasst. Vielleicht gibt es da draußen ja jemanden, der viel besser passt, der das Gleiche bezahlen würde, vielleicht sogar noch mehr – und den habe ich nur noch nicht gefunden.

Statt also da zu sitzen und zu hoffen, dass der eine Kunde doch noch kommt, überlege ich besser, wie ich jemanden finde, der besser passt. Und da kommt es auf mein Selbst-Bewusstsein an: Je klarer ich mir selbst darüber bin, mit wem oder für wen ich arbeiten will, desto geringer ist die Chance, dass mich Leute ansprechen, die nicht passen und wo ich nachher nur irgendwie gucken muss, wie ich sie wieder loswerde.

Und wissen Sie was? Das gilt übrigens für Mitarbeiter genauso wie für Kunden ...

Wie ist das bei Ihnen: Haben Sie sich schon die Zeit genommen, am Jahresende bei Ihnen selbst anzukommen, über Ihr Unternehmersein zu reflektieren und sich etwas fürs nächste Jahr vorzunehmen? Und wissen sie, was Sie beeinflussen können von dem, worüber Sie sich gerade rumärgern, und was sie eigentlich, wenn sie mal genau drüber nachdenken, nicht beeinflussen können?

Schreiben Sie mir doch mal darüber. Aber vor allem: Sprechen Sie andere Unternehmer darauf an und tauschen sich mit ihnen darüber aus!

Frohes schaffen
und keep on burning!

Timo Kaapke

Foto von Timo Kaapke

Das Unternehmerbuch: FROHES SCHAFFEN.

Ein Augenöffner-Buch für alle, die sich ihrer Unternehmer-Rolle bewusster werden wollen, um mit dieser neu gewonnenen Klarheit sich selbst und ihr Unternehmen in die Zukunft zu führen – sinnvoll und erfolgreich.

Jetzt bestellen!
Kommentare
Ihre Meinung interessiert mich. Ich freue mich auf Ihren Kommentar!
Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert
News
letter
Impulse von Unternehmer zu Unternehmer, direkt in Ihr Postfach – jetzt kostenlos abonnieren: